Chronik zum 50. Jubiläum der Frauengymnastikabteilung im TV Tamm 1898 e.V. Einfach mal anders

Um eine Chronik man mich bat.
Ich holt in den Archiven Rat
mir über die vergang`ne Zeit
denn „damals“ liegt heut ziemlich weit.
Dann schrieb ich auf, was ich gefunden
wer, wann, was tat – und unumwunden
sag ich: „Ob ALLES hier nun – ganz konkret-
und ohne Fehl geschrieben steht?
Das weiß ich  nicht – ich kann`s nur hoffen
dies Teil bleibt zur Vollendung offen

Es war im Jahre 1964
als Frauen merkten: „Ach – es rächt sich
wenn der Mann geht in den Turnverein!
Die Frau bleibt einsam dann daheim
und während bügelnd sie sich quält
er turnend seinen Körper stählt.“
Drum schlossen 16 sich zusamm`
und gründeten im alten Tamm
die „1.Frauen -Gymnastik-Gruppe“
das „WIE und WO“ war dabei schnuppe.

„Hey – eine  Halle hat der Turnverein
dort sollten wir willkommen sein!
Und montagabends um halb acht
Gymnastik wird dann dort gemacht.“
„Damen im Turnanzug“ – Gott wie verwegen!
doch sie hatten den Wunsch halt sich zu bewegen.
Die Ruth Kühner macht`s vor – sie machten `s ihr nach
(wenn es nicht gleich so geklappt hat, war das auch keine Schmach).
Hauptsache Frau war mit Eifer dabei
getreu Turnvater Jahn „Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei!“

Gesagt und getan – kurz drauf ging` s auch schon los
erst waren `s nur die 16 – doch der Andrang war groß.
Die Damen übten fleißig. Nicht nur das Strecken und Dehnen
auch die „Lungenfunktions-Übung“ sollte man dabei erwähnen.
Denn es gab ja kein Radio, keine CD, keine Platte
weil der arme TV früher so was nicht hatte.
Nein – wollte Musik man, so musste man singen
sich den letzten Atemzug dabei abringen.
Beim Üben der „Kerze“ erklang – weder laut noch ganz rein –
ein gepresstes, gequältes „Was müssen das für Bäume sein?“

Da Singen UND Turnen nicht unser Pläsir
kam als Musiklieferant dazu ein Klavier.
Schlug man an da die Tasten, klang der Takt ganz famos
und man wurde beim Turnen nicht gleich atemlos.
20 Jahre war Ruth für uns die „1.Frau an der Front“
hat Abteilungs- und Übungsleitung vereint, ganz gekonnt.
Als sie ging hat zum Glück man Jarka Zehntmair gefunden
die ab 1982 Gymnastik und Tanz hat in Übungen verbunden
und kurz drauf trat ihr Elisabeth Eser zur Seite
anno 1984 – damit die Abteilung sie leite.

Wer Sport treibt darf auch feiern, sich an Köstlichem laben
dazu gehört besonders im Herbst ja hier bei den Schwaben
der Zwiebelkuchen! Er ist die Tränen beim Schälen schon wert
(auch wenn er des Nachts Euch im Magen rumfährt).
In Kühners Laube fing es an – ist bis heut uns geblieben
manche lernten auch den Speck- oder Lauchkuchen lieben.
Sei es Pizza, sei es Quiche – gebacken wird was nur geht
und ganz sicher ist, dass am Schluss nichts mehr da steht.
Denn so eine Vielfalt ist ein genussvolles  Glück
nächste Woch trainier` n wir wieder und bereuen jedes Stück

82 Frauen hatten schon damals einen gemeinsamen Traum
von einem Saal nur für sie! Doch erstmal ging`s ab in den Raum
gleich neben der Schwimmhalle. Dorthin wurd` die Gymnastik verbannt
denn die TV-eigene Halle war fest in männlicher Hand.
Bis dann – endlich – sich unsre Gemeinde getraut
und in der Maystraße hat eine Sporthalle gebaut.
Bei der Einweihung dieser mit dem jungen Eberhard Ginger
wurden die zart ergrauten Gymnastinnen noch einmal jünger!
Endlich gab` s mehr Platz – man konnte die Gruppe jetzt teilen!
Und so sah fortan die Damen mittwochmorgens man eilen.

In die TV Halle, die jedoch morgens zählte mehr zu den kalten
Räumen in Tamm. So mussten 45 Frauen in der damalig „Alten“
Halle sich kräftig bewegen um „warm“ mal zu sein
die 85 montags, in der „Neuen“, die schwitzten fast von allein.
Vielleicht war der Stoff ja auch die Lösung vom Ganzen
denn was damals man trug so beim Turnen und Tanzen
war – ich glaub es ist heute nicht mehr vielen bekannt –
ein Ganzkörper-Gymnastikanzug !!! Tiefschwarz, elegant!
Möglichst farblos – aber züchtig – so galt es als fein
heut kann`s gar nicht knapp und bunt genug sein.

Unsre „Zenti“ blieb bei uns für 12 ½ Jahr
nur die Abteilungsleitung wechselte manchmal – ganz klar.
Nach Elisabeth Eser kam die Ruth – hinten Gerlach genannt
auch sie führte uns 4 Jahr durchs Turnverein-Land
und in dieser Zeit gab es ein Novum hier im Verein
die Frauengymnastik führte Wartelisten gar ein.
100 Frauen für montags – 48 für mittwochs  – so war es notiert.
Hilde Hahn war die Frau, die uns die nächsten 4 Jahr hat geführt.
Die Wartelisten verschwanden wieder – nicht immer kamen ja alle
und so wurd` s nur manchmal kuschlig eng in der Halle.

Übrigens waren diese Jahre für die „Tanzfraun“ famos
denn die sah man ja nicht bei den Jahresfeiern blos
auch bei Turnfesten warn sie – mal im Großen, mal klein
selbst bei der Weltgymnastrada 95 konnten dabei ein paar sein.
Dass war ein „Feeling“ – wie man auf Neudeutsch ja sagt –
welches nichts andrem gleicht. Und wenn heute man fragt
gibt es immer noch welche – ganz frisch, fröhlich, frei –
die schon damals mitmachten und die sind auch heut noch dabei.
Schlafen noch immer in den Schulen, auf dem Boden mit `ner Matte
ein unvergessliches Erlebnis, das auch ich schon mal hatte.

Aus dieser Zeit blieb erhalten uns der „Esel aus Draht“
und in den Sommerferien fährt die Gymnastik auch heute noch Rad.
Manches andre, was die Gymnastik in den Jahren getrieben
gibt es nicht mehr. S` ist verschwunden – einiges ist auch geblieben.
Erinnert ihr euch? Wir waren beim Tauziehn dabei
anno 94 landete die Gymnastik sogar auf Platz zwei
und im gleichen Jahr wurde auch kräftig gefestet
bei unsrem 30-jährigen Jubiläum das Sitzfleisch getestet.
Und etwas später beim Sommerfest gewannen wir schier
gegen Handball-Damen das Faustball-Heiner-Kühner-Gedächtnisturnier!

Damals wurd auch trainiert fleißig für den Ortslauf
Erika Jelting nahm dafür manche Stunde in Kauf
in der sie den Frauen den Stabwechsel lehrte
(übrigens eine Tätigkeit für die man niemals sie ehrte)
Dabei hätt sie`s verdient! Wir sind zwar nie Erste geworden
doch für`s “Laufen gegen Junge“ gebührte uns mancher Orden.
Darum Erika, möchte ich es hier kurz einmal wagen
Dir für Deinen „coachlichen“ Einsatz einfach DANKE zu sagen.
Nicht vergessen möchte ich auch Renate Wagner – sie trat damals an
als Ablösung fürs abteilungsleitende Ehrenamt von Hilde Hahn

Und ebenfalls neu ins Amt ist 1994 gekommen
eine kleine Powerfrau – sie hat übernommen
als Übungsleiterin die Gruppen aus Jarkas Händen
denn sie wollte ihre Zeit bei uns beenden.
Und so hat Elvi Zagola sich bemüht um die Truppe
zwar noch ohne Prüfung, doch das war uns völlig schnuppe.
Sie ließ – und sie lässt – uns nach ihrer Pfeife springen und tanzen
ist bis heute die Übungsleiterin noch von dem Ganzen
und vielleicht – wenn wir Glück haben – ach, das wär doch gelacht
lernt im nächsten Jahrzehnt sie auch das Zählen bis acht.

Denn ACHT ist bei der Gymnastik eine magische Zahl
erst nach 8 Wiederholungen wird die Übung zur Qual.
Und auch beim Tanztraining wird gezählt stets auf acht
ich möchte nur wissen wer sich das ausgedacht.
Ja, das Tanzen üben wir seit 94 mit Edith Aust
die uns immer ermuntert, auch wenn es uns graust
die Edith entwickelt mit uns neue Tänze
die am Anfang nie klappen! Doch steh` n sie in Gänze
dann reicht stets die Zeit und meist auch die Kondition
und das weiß Edith ganz sicher am Anfang stets schon.

Übrigens sollen diese Tanzfrau`n sich ja beim Auftritt gut kleiden
und damit das auch klappt, muss Eine immer schwer leiden.
Unsere Ulla ist die Nähfrau – sie nimmt Maß ganz genau
schneidert Hosen und auch Röcke auf den Laib jeder Frau.
Näht Voillants an, bastelt Hüte, zieht den Gummibund ein
jede Tanzfrau im Kostüm könnt eine Nixe gar sein.
Oft schon hab ich sie bewundert und ich hoff sie bleibt da
denn ohne Ulla wären wohl nackt wir, das ist auch ziemlich klar.
Damit Viele ihren Spaß haben, muss oft Eine etwas tun
deshalb rat ich Allen heute, sich nicht nur auszuruhn.

So hat auch bis 94 Euch ein Engel berichtet
den Jahresrückblick gehalten und dafür Verse gedichtet
stets schwebte sie davon mit einem „Hosiannah“
und labte als Dank sich an köstlichem Mannah.
Rosi Kuhn war der Engel für ganze neun Jahr
seit Weihnachten 85 kam sie, das war völlig klar.
Doch nicht nur als Engel hat sie hier gewirkt
was für Fertigkeiten sie als Kartoffelsalat-Hersteller birgt
das ist unübertrefflich. Der schmeckt wirklich apart
und – natürlich– ging`s ans Arbeiten stand Rosi immer parat.

Doch nicht immer war der Himmel für euch ein Begleiter
auch von unten gab es Verse. Ein Teufel machte weiter
hielt den Rückblick-  manchmal grollend – manche mochte das nicht
dabei war es doch nur eine Verpackung für das Jahresgedicht.
Er kam immer wieder und blieb bis 2002 euch gewogen
dann hat die, die drin steckte, das Kostüm ausgezogen
kommt bis heute in Natura. Schon 1996 sie übernahm
auch die Leitung der Abteilung. Weil keine Andere kam
Moni Laier stand am Ruder und blieb dort für 8 Jahr
sie gehörte irgendwie fast schon zum Inventar.

Bei der 100 Jahr Feier taten viele von euch sich dann trau` n
beim Festakt mitzuwirken – es war toll anzuschau`n.
„Von der Keule bis zur Aerobic“ – der Titel war heiß
die Frauen mit der Keule traten auf ganz in weiß.
Vornehm, langsam wurden die Keulen geschwungen
s` war fast wie „damals“ als man beim Turnen gesungen.
Und die Frauen mit Aerobic – voll Schwung und Elan
rissen die Zuschauer mit – ihr kamt so gut an.
Dazu waren sie bekleidet so mehrheitlich bunt
diese Show macht` den Festakt tänzerisch rund.

Rund waren auch unsre Feste! Als größte Radfahrertrupp
gewannen stets ein Fass Bier wir – und das wurd` schwuppdiwupp
beim „Biervernichtungsfest“ dann auch tapfer getrunken
deshalb hat das „Fahrerabwerben“ uns auch grässlich gestunken
denn jetzt fehlte der Grund ja für dieses Feste!
Doch die feierwilligen Gymnastikfrauen gaben das Beste
seit 1999 haben wir deshalb im Sommer stets Bock
kurz vor den Ferien auf den „Sommerhock!“
Der auch dem Trainieren dient, denn ganz unverdrossen
wird dabei die so gute Gosch-Gymnastik genossen!!

So vergingen die Jahre mit unsren zwei Zeiten
doch bald wurd es klar – wir müssen ausweiten
die Stunden. Wir brauchen eine 3. Gruppe – sofort
am besten auch mittwochs und hier mitten im Ort.
Sie wurd 2001 auch gegründet und für Elvi wurd`s schlimm
denn so langsam versagte ihr öfters die Stimm.
Eine „Flüstertüte“ das wär was – doch wer sollt die bezahlen?
Abteilung und  Verein litten höllische Qualen.
Welch ein Wunder! Eines Tages hat sich alles gewendet
und das Geld für das „Headset“ wurd ` der Elvi gespendet.

Damit kann sie nun flüstern und wir hören sie laut
was auch nötig, wenn nebendran Karate sich haut.
Und auch die Damen sind nicht immer nur schnaufend dabei
da fallen schon ein paar Worte – so zwei oder drei.
Doch niemals fällt das Ziel unsre Körper zu stählen
und dabei uns, wenn` s sein muss, auch kräftig zu quälen.
So gibt es eine Frau auch, die ist wohl Masochist
weil nur damit für mich zu erklären es ist
dass seit 12 Jahren sie unser Kässle verwaltet
und ihr Spar-Engagement dabei niemals erkaltet.

Sigrid Röhm gab die Kass ab an Conny Weber
die erwiesen sich hat als Geldvermehr-Streber.
Dieser Einsatz ist nicht ohne, sie muss Viele ermahnen
die den Abteilungsbeitrag nicht so ganz pünktlich zahlen
doch sie schafft` s immer wieder. Conny bleib bei der Stange
dann ist uns auch in Zukunft ums Geld niemals bange.
Etwas bang wurd` s wohl Moni, denn sie legte nieder
2004 die Leitung – und so suchte man wieder
bei der Versammlung nach `ner Frau, die weiter es macht
doch hat die Suche an dem Abend den Erfolg nicht gebracht.

Interimsweise übernommen wurd` s von einem Kleeblatte
dass mit Karin, Elvi, Eva, Edith vier Blätter hatte.
Die es machten notgedrungen – doch sie war` n eh schon überlastet
deshalb kam knapp 1 Jahr später Moni wieder angehastet.
Diesmal bleib sie Euch treu bis ins Jahr 2011
als bei der Versammlung sie Beate bat – ach komm, helf
mir abzugeben das Amt in fähige Händ
und so fand – bis heute – der Leitungswechsel ein End.
Und eine End fand – nachdem der TV sich getraut –
auch das Platzproblem. 2006  wurd ne neue Halle gebaut.

Als die fertig gestellt war  – denkt ihr noch manchmal daran?
da startete das 1. Gasshuko der TV hier in Tamm.
Das Jahr 2007 ging deshalb in die Vereinsgeschichte ein
als „Feuerprobe“ für die Gemeinschaft in unsrem Verein.
Auch die Gymnastik hat dabei die Zeit nicht verpennt
ihr habt alle mitgeschafft – viele Stunden gestemmt.
Das letztendliche Ergebnis konnte sehen sich lassen
brachte manchen guten Euro in unsere Kassen.
Deshalb wohl konnte man es noch einmal wagen
und 2010 auch zum 2. Gasshuko JA nochmal sagen.

Auch dabei habt ihr geholfen, geschafft ohne Ende
(manche hatte bei der Putzete ganz rote Hände).
Doch wieder hat `s sich gelohnt und auch Spaß wohl gebracht
denn dafür werden solche Events ja schließlich gemacht.
Außerdem ist in dem Jahr noch ein Jubiläum gewesen
25 Jahre Mittwochsgymnastik hab ich gelesen!!
Und die Montagsgruppe gab` s da schon im 40. Jahr!
Das man da beim Sommerhock feierte, das war völlig klar.
Und da wurde bewusst es uns – jetzt nur noch 10 Jahr
dann ist unser 50-jähriges Jubiläum schon da.

Ideen wurden geboren und wieder vergessen.
2014 kam näher, längst geplant wurd unterdessen.
was geschliffen und in passende Formen gebracht
wir Euch heut präsentieren bis spät in die Nacht.
Wir hoffen es trifft den Geschmack einer Jeden
sein` s die Beiträg, die Ehrungen oder die Reden
und trifft es ihn nicht, dann tut es uns leid
doch als Trost – die 60 Jahr-Feier ist ja nicht weit!
Die könnt ihr dann planen, entwickeln, gestalten
und als Jubiläum präsentieren für uns – die wir dann die Alten.

Die Chronik bis heute findet nun endlich ein End
obwohl man sehr viel wohl schreiben noch könnt
doch es sprengt ja den Rahmen – besser ihr tut berichten
den „neuen“ Gymnastinnen mit Euren Geschichten
was, wann, wo gewesen und was so geschehen.
Die Fakten und Daten sollten hier drinnen stehen
und dass, was Erinnerung ist – ob gut oder schlecht
ist in Euren Köpfen ein großes Erinnrungsgeflecht
wird wachgerufen beim Reden – geht deshalb niemals verloren
auch wenn aus uns geworden schon längstens Senioren.

Vor 20 Jahre hab ich als Schlußvers geschrieben
zwei Sätze, die bis heute Wahrheit geblieben:
„So hat sich die Gymnastik 30 Jahr lang gehalten
aus den früheren Jungen wurden die heutigen Alten!“
Und so geht es weiter Jahrzehnt um Jahrzehnt
nicht Alles und nicht Jeder ist in der Chronik erwähnt.
Verzeiht mir wenn Fehler Euch ärgerten hier
bin auch nur ein Mensch – genauso wie ihr.
Bleibt nur noch ein Ausblick auf die kommende Zeit:
„Mehr Platz!!!“ (Die Erfüllung ist gar nicht mehr weit)
Mehr Frauen – auch dieses Ziel gut zu erreichen ja sei
mit Turnvater Jahn: Frisch, fromm, fröhlich , frei!“l

Monika Laier